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Dienstag, 19. August 2014

Draghi erkauft den Staaten Zeit, doch der Schuldenberg der Euroländer wächst weiter...

Die öffentlichen Haushalte in Ordnung zu bringen, wäre angesichts des hohen Schuldenstands und anämischen Wachstums in Euroland mehr als angebracht. Rückendeckung gibt die EZB mit künstlich tiefen Zinsen, allein die Staaten scheinen die geborgte Zeit nicht wirklich zu nutzen und träumen zum Teil von konjunkturstimulierenden Maßnahmen auf Pump. Sie haben sich vom Wachstumsfetischismus vergangenen Jahrzehnte nicht verabschiedet und hoffen noch immer, aus der Schuldenmisere analog zu den USA in den 50er-Jahren herauswachsen zu können.
 
Erkaufte Zeit durch die EZB-Politik bis dato ungenutzt
 
So stieg der durchschnittliche Schuldenberg der Euroländer und EU-Mitglieder in den ersten drei Monaten des Jahres auf eine neue Rekordhöhe. 93,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) misst der Schuldenstand der 18 Euro-Staaten im ersten Quartal 2014. Im Vorquartal waren es noch 92,7 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Auch in der EU scheint die Verschuldung der öffentlichen Haushalte keine Grenzen zu kennen und stieg weiter von 87,2 auf 88,0 Prozent, berichtet "Baader Bond Markets" in seiner neuesten Ausgabe.
 
Die durchschnittlichen Prozentangaben haben einen beschönigenden Glättungseffekt, denn das gesamte Ausmaß der Verschuldung wird nur deutlich, wenn man genauer hinsieht. So meldete Griechenland mit 174 Prozent des BIP den höchsten Verschuldungsgrad. Welche Zahl würde hier zu nennen sein ohne die Schuldenschnitte und die Zinsgeschenke einzelner Eurostaaten?
 
In den Schuldner-Charts folgen Italien mit 136 Prozent und Portugal mit 133 Prozent. Am besten schneiden Estland (10 Prozent) und Luxemburg (23 Prozent) ab. Deutschland liegt mit 77 Prozent im Mittelfeld und damit aber immer noch deutlich über dem beinahe schon in Vergessenheit geratenen Maastricht-Kriterium von 60 Prozent.

Implizite Schuld zeigt ein konträres Bild: Luxemburg als Saulus
 
Betrachtet man die implizite Staatschuld, dann liegt Luxemburg unter anderem wegen  seiner gigantischen Pensionsversprechen an öffentlich Bedienstete bei 1000(!) Prozent vom BIP, Deutschland und Österreich beim Dreifachen des expitziten Wertes. Musterknabe ist hier im Übrigen Italien, wo zu den hohen expliziten Schulden wegen einer gut gemachten Pensionsreform kaum noch etwas draufgepackt werden muss.
 
Wie lange den Worten des Magiers Draghi noch Glauben geschenkt wird oder ob nicht doch irgendwann der Lackmustest ansteht und Draghi tatsächlich Staatsanleihen in großem Stil kaufen muss, wird die Zukunft zeigen. Nachdem ja auch die FED und die Bank of Japan in beträchtlichem Umfang Staatsfinanzierung betreiben, würde dieser weitere Sündenfall im internationalen Konzert wohl gar nicht stark auffallen.
 
Ein nachhaltig leistbares Verschuldungsniveau sieht jedenfalls anders aus....(Quelle: Institutional Money)

Wie in Zeiten hoher Staatsschulden und niedriger Zinsen Erträge erzielt werden können, zeigen Ihnen gerne unsere Experten.

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