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Freitag, 28. Juni 2013

Goldpreis scheidet die Geister

Für die einen ist der Kursverfall des Goldpreises das "Furchtbarste Quartal seit 93 Jahren" und die Kursprognose für das Jahresende 2014 liegt bei 1.050 Dollar (Goldman Sachs im Kurier vom 27.6.2013), für die anderen ist es eine volatile Phase und das Kursziel auf Sicht von zwölf Monaten lautet 1.480 Dollar, das langfristige Kursziel sogar 2.300 Dollar (Erste Group im Format vom 27.6.2013).

 

Die Experten sind sich uneinig, so hat auch die ABN Amro die Prognose für das laufende Jahr von 1.300 auf 1.100 Dollar gesenkt. Die Analysten von Morgan Stanley sind hingegen optimistischer: Sie haben ihre Prognose fürs laufende Jahr nur von 1487 auf 1409 Dollar gesenkt.

Fakt ist, dass die Wortmeldungen der FED, über eine Verringerung der Anleihekäufe und mögliche zukünftige Zinsanhebungen in der Meinung vieler Anleger Hinweise darauf sind, dass die aktuelle Krise sich einem Ende nähert und mit dem Abverkauf der Goldkrisenbestände begonnen haben. Laut Experten der Commerzbank haben sich Anleger seit Jahresbeginn von Gold-Indexfonds (ETF) im Volumen von knapp 565 Tonnen getrennt.

Fakt ist aber auch, dass sich die Höhe der Staatsschulden, der Staatsdefizite und der Geldmenge noch nicht verringert hat (ganz im Gegenteil) und somit die von dieser Seite existente latente Inflationsgefahr weiterhin aufrecht ist. So gibt es auch in jüngerer Zeit Wortmeldungen aus der FED, welche besagen, dass die expansive Geldpolitik nicht zurückgefahren wird, bevor die Arbeitslosenrate in den USA weiter gesunken ist. Ausserdem ist die FED gewillt, die kurzfristigen Zinsen auch lange nach dem Ende Anleihekäufe noch nahe null zu halten. Bis zum Anstieg der kurzfristigen Zinsen sei es noch ein langer Weg.

Physisches Gold gilt aber traditionell als Inflationsschutz, denn ein der Vorteil von Gold ist, dass es nicht von Zahlungsversprechen anderer abhängig und sehr liquide ist. Die Schwankung des Preises hängt auch mit der Inflationserwartung ab, denn  je höher der Markt die Inflationsgefahr einschätzt, desto höher steigt der Preis von Gold und umgekehrt.

Ein wichtiger Punkt bei Goldinvestments ist daher das Thema Diversifikation. Gold sollte demnach mit 5 bis 10 Prozent dem eigenen Portfolio (physich) beigemischt werden. Die Entwicklung des Goldpreises zeigt nämlich langfristig keinen bzw. nur geringen Zusamenhang mit dem Aktienmarkt und Gold kann sich daher als - durchaus volatile -Beimischung für den informierten Anleger eignen.

(Quelle: Kurier, Format)

Gold Unze USD - Langfristchart, Monatsdaten (Quelle: Prorealtime)

Die Analyse dient nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

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1 Kommentar:

  1. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Ich beschäftige mich gerade auch intensiv mit dem Thema Gold! Gold wurde in so kurzer Zeit vom „beliebtesten“ zum meist „gehassten“ Investment. Immer wenn ich so etwas lese, reizt es mich noch mehr in solch Asset Klassen zu investieren. Der aktuelle Goldpreisrückgang ist charttechnisch gesund … ich befürchte sogar, dass ein bewusster Kursrückgang erfolgen musste / sollte / soll … Gold wurde im letzten Jahrzehnt einfach zu stark, beinahe kann man es als Gegenpol zum herkömmlichen Papiergeldsystem verstehen. Zur aktuellen Goldpreisentwicklung kommt der prophezeite Fed-Gelddruck-Ausstieg auch gelegen … bevor ich diese Ansage jedoch glaube, will / muss ich es erst sehen. Schlussendlich finde ich selbst, dass ein bewusster „geringer“ Prozentsatz an Edelmetallen, hier vor allem Gold, in keinem Depot fehlen sollte … sei dies auch nur als Absicherung gegen das Schlimmste – Gold muss man wie eine Versicherung sehen – man hofft ganz einfach, dass der Extremfall nicht eintritt – und wenn doch, kann man auf Gold / die Versicherung zurück greifen.

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