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Freitag, 8. November 2013

Ein Zinsdilemma für Bankkunden

Die Banken haben zuletzt stark an den Zinsen gedreht. Dabei reichten sie die niedrigen Zinsen stärker an Sparer weiter als an Kreditnehmer.

Die Banken im Euroraum können sich seit Jahren von der Europäischen Zentralbank (EZB) extrem günstig Geld leihen. Dabei hofft man, dass sie dieses billige Geld über Kredite an Unternehmen und Konsumenten weiterleiten und somit die Wirtschaft angekurbelt wird. Ob diese Niedrigzinspolitik der Notenbanken wirklich wirksam ist, bezweifeln Kritiker. Leidtragende sind die Sparer, sie bekommen für ihre Einlagen sehr magere Zinsen.

Wie die Banken ihre Zinspolitik gestalten, erkennt man, indem man die Entwicklung der täglich fälligen Sparzinsen und der Überziehungszinsen analysiert. Für täglich fällige Spareinlagen gab es 2011 noch durchschnittlich einen Zinssatz von 0,7 Prozent. Zuletzt hat der Sparer beim Tagesgeld nur mehr 0,4 Prozent bekommen. Das heißt, die Sparkunden erhalten einen Zinssatz, der mehr als 40 Prozent niedriger ist als vor eineinhalb Jahren. Die Begründung der Banken: Die Zinsen auf den Märkten seien seither dramatisch abgestürzt, und daher mussten sie auch die Sparzinsen stark reduzieren.

Wenn man aber so argumentiert – dann hätten die Kreditzinsen ähnlich stark fallen müssen. Am besten kann man den Tagesgeld-Sparzins mit dem Zinssatz für Überziehungskredite vergleichen. Für solche Kredite haben die Banken 2011 noch 5,7 Prozent p.a. verlangt. Mittlerweile sind es 4,9 Prozent. Das ist eine Reduktion von 14 Prozent. Fazit: Die Banken haben die Sparzinsen um mehr als 40 Prozent nach unten gedrückt, die Kreditzinsen nur um 14 Prozent. (Quelle: diepresse.com)


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