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Montag, 9. Juni 2014

Das Leid der österreichischen Sparer

Österreich ist das Land der hohen Zinsverluste. Die Sparzinsen sind niedrig - doch die Sparer profitieren keineswegs von der niedrigen Inflationsrate in Europa. Die Teuerung ist hierzulande so hoch wie in keinem EU-Land.

Die Technokraten der Europäischen Zentralbank (EZB) sind besorgt – und das wird vor allem die Sparer und Anleger in Österreich wieder treffen. Die Notenbanker sorgen sich um die stockende Konjunktur und die niedrigen Inflationsraten in der Eurozone. Diese liegt derzeit bei nur 0,7Prozent im Jahresabstand

Deswegen zeigt sich die EZB nun wieder öffentlich entschlossen, radikale Maßnahmen zu ergreifen. Es könnte schon bald negative Einlagenzinsen geben, also Strafgebühren für das überschüssige Geld, das die Banken bei der Zentralbank parken. Und, wie könnte es anders sein, es stehen wieder Zinssenkungen im Raum.

Was hat das mit den österreichischen Sparern und Anlegern zu tun? Sehr viel. Sie gehören zu den Leidtragenden. Aus zweierlei Gründe: Erstens, sie werden sich noch lange Zeit mit extrem niedrigen Sparzinsen abgeben müssen. Zweitens, sie profitieren im Gegenzug nicht von der niedrigen Inflationsrate in der Eurozone.

Realverluste drohen

Im Gegenteil, im April lag die Teuerung hierzulande bei 1,7 Prozent. Damit verbuchte Österreich (gemeinsam mit Rumänien) die höchste Inflationsrate in der EU. Deswegen, weil Wohnen, Wasser und Energie deutlich teurer geworden sind; die Mobilfunkgebühren sind ebenfalls stark gestiegen. Kurzum: Den Sparern drohen hohe Realverluste. Ein extremes Beispiel: Die Bawag hat ihren Zinssatz für ein einjähriges Sparbuch auf 0,2Prozent pro Jahr gesenkt.

Zinsen bleiben niedrig

Dem Sparer bleiben nach dem Abzug der Kapitalertragsteuer nur noch 0,15 Prozent übrig. Würde die Jahresinflation auch nur bei 1,7 Prozent liegen, würde der Sparer einen realen Verlust von 1,55 Prozent erleiden. Bei einem Sparbetrag von 10.000 Euro macht das Minus immerhin 155 Euro aus– auch wenn es nominell nach weniger aussieht.
(Quelle: DiePresse)

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