[... „Was der Bauboom im Metaverse mit der chinesischen Immobilienblase zu tun
hat und warum auch die Mikrolage in virtuellen Welten zählt.
Der chinesische Immobilienboom läuft auf ein Ende zu. Zu groß sind die
Risiken um Immobiliengesellschaften wie Evergrande geworden, die drohen, eine
ganze Volkswirtschaft in den Abgrund zu stürzen. Um der wilden
Immobilienspekulation der letzten Jahre ein Ende zu setzen, greift die
Kommunistische Partei nun massiv ein.
Mehr als in Europa oder den USA haben sich die Immobilienpreise dort
aufgebläht. So wurden Geisterstädte gebaut, in denen bislang kaum Menschen
wohnen. Über 65 Millionen Wohnungen in China stehen leer - genug Wohnraum für
die gesamte deutsche Bevölkerung. Immobilien wurden nicht mit der primären
Absicht gebaut, Wohnraum zu schaffen, sondern um diese durch Wertsteigerung
teurer weiterzuverkaufen. So gewöhnlich die Übertreibungen am chinesischen
Immobilienmarkt sein mögen, sehen wir womöglich ganz ähnliche Szenarien im
virtuellen Immobiliensektor. Die Rede ist von digitalen Grundstücken und
Immobilien im Metaverse . So wurde im November für umgerechnet 2,4 Millionen
US-Dollar die Einkaufsstraße “Fashion Street Estate” im Decentraland
erworben.
Wie sehr auch in Metaversen die Lage zählt, zeigt das Beispiel von
US-Rapper Snoop Dogg. So hat ein Nutzer in Sandbox umgerechnet 450.000
US-Dollar für ein Grundstück gezahlt, um virtueller Nachbar des bekannten
amerikanischen Rappers zu werden.
Wer wohnt im Metaverse?
Damit Decentraland und Co. nicht das Gleiche passiert, wie Chinas
Geisterstädten, müssen sich lebhafte digitale Volkswirtschaften entwickeln.
Ohne geschäftiges Treiben, ergo, dass Nutzer viel Zeit und Geld im Metaverse
lassen, wird die virtuelle Immobilienspekulation nicht aufgehen. Der Run auf
die freien Grundstücke ist eine Spekulation auf die Zukunft, aus Angst, nicht
mehr in die angesagten Gegenden hereinzukommen.
Zählt auch die Makro- und Mikrolage?
Wie bei “richtigen” Immobilien und Grundstücken zählt auch im Metaverse die
Makro- und Mikrolage. Genauso wie man sich fragen muss, ob man lieber in
Deutschland Immobilien erwirbt oder eher in Spanien, muss man sich die Frage
stellen, auf welches Metaverse man setzt. Wenn sich beispielsweise Decentraland
langfristig nicht durchsetzt, dann werden dort die Immobilien und Grundstücke
auch nichts wert sein. Die verschiedenen Stufen reichen dann bis zur
Nachbarschaft respektive Straße, ergo Mikrolage, in der man angesiedelt ist.
Wie in der analogen Welt muss man dann entsprechend mehr zahlen, wenn man in
den Top-Regionen oder neben Stars wie Snoop Dogg wohnen möchte.
Im gleichen Maße wird der virtuelle Immobiliensektor aber auch neue
Finanzierungs- und Investitionsmöglichkeiten hervorbringen. So ist damit zu
rechnen, dass der digitale Real-Estate-Sektor ebenfalls die Beleihung von
virtuellem Land ermöglicht, um beispielsweise freies Kapital für anderweitige
Investitionsprojekte zu generieren. Kurzum: Angesichts der ausufernden
Finanzialisierungsoptionen dürften die Voraussetzungen für eine virtuelle
Immobilienkrise à la Lehman Brothers also zweifelsfrei gegeben sein.
3, 2, … : Wann knallt es?
Bis wir in den skizzierten Metaverse-Welten arbeiten und leben, könnte es
allerdings noch etwas dauern. Die Erwartungen an das Metaverse und den
virtuellen Immobiliensektor sind kurz- bis mittelfristig unrealistisch hoch.
Langfristig mag der Sektor in den Himmel wachsen, doch erstmal besteht die
Gefahr, dass sich die virtuellen Ländereien als Luftschlösser erweisen. Genau
wie in den chinesischen Geisterstädten droht bei Metaverse-Ländereien der
Moment zu kommen, wenn alle realisieren, dass keine nachhaltige Nutzung
respektive Bewohnung stattfindet.
Wie bei allen Blasen gilt: Sobald ihr eurem Friseur, Taxifahrer oder Bäcker
von den Investmentchancen im Metaverse erzählt, solltet ihr über einen Verkauf
der virtuellen Grundstücke nachdenken. Solange das noch nicht der Fall ist,
kann noch einige heiße Luft die Grundstücks- und Immobilienpreise im Metaverse
hochsteigen lassen.“ ...] Quelle: www.onvista.de
Investcon Group Beteiligung GmbH Expertentipp:
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Während Banken und die österreichische Börsenaufsicht FMA vor zu hohen
Preisen bei realen Immobilien warnt, gibt es im Internet die nächsten deutlichen Anzeichen, dass wir bei vielen Sachwerten am Höhepunkt einer enormen Spekulationsblase angelangt sind.
Die Spekulationen die in dem Zeitungsartikel beschriebenen werden, beziehen sich nämlich nur auf virtuellen Immobilien. Diese sind vergleichbar mit der virtuellen Währung Bitcoin.
Dass Kryptowährungen zumindest theoretisch zum Tauschhandel genutzt werden
können ist immerhin eine sinnvolle Nutzung. Bei virtuellen Immobilien oder Kunstgegenständen stellt sich die Frage ob sich hier
wirklich ein realer Markt entwickelt oder dieser Hype, genauso wie die Tulpenblase vor ein
paar hundert Jahren, enden wird.
Zumindest eine physische Nutzung, abseits der Spekulationen wie bei echten
Immobilien, ist jedenfalls ausgeschlossen!
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Quelle: Bild von FunkyFocus auf Pixabay |
Einerseits müssen Millionen Menschen weltweit täglich um ihr überleben in der Pandemie kämpfen oder können nur mühsam das Geld für Miete sowie Essen aufbringen und andererseits, wie in dem obigen Artikel erwähnt, bezahlte ein Fan 450.000 Dollar für das virtuelle Nachbargrundstück des Rappers Snoop Dogg.
Die Erklärung warum Sachwerte wie Immobilien, Grundstücke, Aktien und Rohstoffe, trotz der bereits immensen Preise unaufhörlich steigen liegt unter anderem an der teils unbedachten Investitionslust jener, die es sich noch leisten können.
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