Das Auf und Ab der Verschuldung ist das Strickmuster der globalen
Finanzkrise und erklärt sowohl das Ausmaß der Rezession als auch die
Schwäche der Erholung seit dem Fall von Lehman Brothers, schreiben die
Volkswirte von Standard Life Investments (SLI) in ihrem aktuellen Weekly
Economic Briefing. Sie untersuchen deshalb den Stand der
Entschuldungspolitik in den Regionen USA, UK, Europa, Japan und den
Emerging Markets - allerdings mit Fokus auf den privaten Sektor.
Auffällig dabei: In Europa, wo zwischen 2003 und 2008 der Bestand an
Schulden im privaten Sektor um 45 Prozent angestiegen war, hat kaum ein
Abbau stattgefunden; jedoch mit großen Unterschieden in den einzelnen
Ländern. In Deutschland, zum Beispiel, waren die privaten Haushalte bis
zur Krise weniger verschuldet als in den Südländern, und haben zudem
seit 2009 ihre Schulden stärker abgebaut.
Darin sehen die Volkswirte des großen europäischen Investmenthauses
einen der Gründe für die Outperformance der deutschen Wirtschaft.
Umgekehrt: Hohe Verschuldung in den privaten Haushalten anderer Länder
werde vermutlich weiterhin den privaten Konsum dort belasten. Deren
Schuldentragfähigkeit werde zu einem noch akuteren Problem durch
Arbeitslosigkeit und niedrige Inflation. „Insgesamt ist das Vertrauen in
den Aufschwung am größten in den USA, UK und Deutschland.
(Quelle: Institutional Money)
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