Quelle: WIWO, dpa |
"[...] Die Banken Europas sind insolvent, weil die Realwirtschaft pleite ist. Unangenehm für Gläubiger und gefährlich für die Konjunktur. Deshalb bewundern wir weiter des Kaisers Kleider, obwohl er nackt ist. [...]
Auch heute gelten nur jene ihres Amtes würdig, die die Illusion einer erfolgreichen Eurorettung und eines gesunden Bankensystems aufrechterhalten. [...]
Wie im Märchen ist das Publikum – also wir alle – sehr daran interessiert, dass die Illusion weiter besteht:
- Sparer und Vermögensbesitzer wollen keine Verluste realisieren.
- Banken wollen weiter existieren.
- Politiker wollen weiterhin mit Schulden – von den Banken bereitwillig angeboten – über konjunkturelle Probleme hinwegtäuschen und unbequeme und unpopuläre Entscheidungen vermeiden.
- Mit Blick auf die Eurozone wollen Brüsseler Bürokraten und europäische Politiker weiterhin so tun, als ließe sich eine Währungsunion völlig unterschiedlicher Länder alleine mit politischem Willen gegen alle Grundregeln der Ökonomie erhalten.
- Die Notenbanker genießen ihre Rolle als Retter der Welt, was da auch komme. [...]
In der Tat haben die Notenbanken seit 2009 eine neue große Depression verhindert. In der Tat ist von Inflation weit und breit nichts zu sehen. Und dies obwohl die Bilanzsummen der Notenbanken förmlich explodiert sind.[...] Wie der Knall aussieht, ist noch offen. Option 1: Aufgabe der Illusion; das bedeutet Konkurse, Schuldenschnitte und Rezession. Option 2: Vertrauensverlust in Geld; das bedeutet Chaos und Hyperinflation Zunächst wird, bildhaft gesprochen, folgendes passieren: Die Hubschrauber werden starten zum Abwurf des sogenannten Helikopter Geldes. Aber Achtung: Auch jeder noch so großartige Akt des Schauspiels kann die Desillusionierung am Ende nicht verhindern! Der Vermögenserhalt wird allerdings immer schwieriger. [...]" (Quelle: Wirtschaftswoche)
Expertentipp:
Da echte Strukturreformen nicht passieren werden und die Politiker vor unangenehmen Entscheidungen zurückschrecken, wird es wahrscheinlich in der nächsten Zeit in Europa zu keiner überraschenden Wende in der Wirtschaftspolitik kommen. Von Ruhe an den Kapitalmärkten kann man derzeit noch nicht sprechen und somit bleibt die Frage bzw. die Suche nach Rendite für Anleger ein wesentliches Thema. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass die Volatilität an den Märkten bleiben bzw. zunehmen wird. Sie sollten unbedingt Ihr Geld streuen, absichern und auch Investments außerhalb der EU in Betracht ziehen.
Die Analyse dient nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Konsultieren Sie vor Anlageentscheidungen Ihren INVESTcon Berater.
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