Freitag, 6. Dezember 2013

Immobilien, um Steuern zu sparen?

Der Finanz ein Schnippchen zu schla­gen und auf legale Weise Teile sei­ner Einkommensteuer zurückzuholen, könnte man schon fast als Hobby vieler Österreicher sehen. Wenn dieses Hobby allerdings über­
hand nimmt und ein bestimmender Faktor für das tägliche Leben wird, kann es sein, dass es zu guter Letzt, wie viele andere Hobbys, auch Geld kostet. Immobilieninvestments sind hier­ bei gesondert zu nennen.

Aufgrund von hohen, nicht aktivierbaren Einmalaufwendungen und verkürzten Abschreibungsmöglichkeiten ist es tatsächlich möglich, die persönliche Steuerlast ein wenig zu verschieben. Somit können ein­malig Verluste generiert werden, die dann der Einkommensteuer gegengerechnet werden und zu einer Steuerrückzahlung führen. Die­ser Verlust muss über einen bestimmten Zeit­raum wieder durch Gewinne aus Vermietung und Verpachtung ausgeglichen werden. D.h. in den Folgejahren kommt es zu stetig höheren
Steuerbelastungen. Die Finanz schenkt einem nichts, man kann sich Geld nur für einen ge­wissen Zeitraum ausleihen. Sollte das Immobi­lieninvestment schlecht laufen und ein steuer­licher Gesamtüberschuss nicht eintreten, hat man nicht nur ein schlechtes Projekt am Hals, sondern muss die erhaltenen Steuerrückzah­lungen auch wieder dem Finanzamt rückerstatten. Es tritt der Fall der Liebhaberei ein. Somit wären wir wieder beim „Hobby“. Der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines Immobilieninvest­ments muss immer die kaufmännische Sinn­haftigkeit sein. Wenn die Möglichkeit, Verluste zu machen, im Vordergrund steht, dann besteht in der Regel auch immer eine guteWahrschein­lichkeit, dass diese steuerlichen Verlust­zuweisungen zu ech­ten Verlusten werden. Die Gier nach Steuer­rückzahlungen treibt viele Anleger in unren­table und schlechte In­vestments, die entweder sehr lange Laufzeiten mit geringen Renditen haben oder tatsächliche Verluste einfahren. Die steuerliche Auswirkung darf nie ein Teil der Renditeberechnung eines Immobilieninvestments sein. Unabhängig von der steuerlichen Situation des einzelnen Inves­tors muss das Projekt ertragreich und wert­ beständig sein.
(Quelle: GeldMagazin)


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