Der Finanz ein Schnippchen zu schlagen und auf legale Weise Teile seiner Einkommensteuer zurückzuholen, könnte man schon fast als Hobby vieler Österreicher sehen. Wenn dieses Hobby allerdings über
hand nimmt und ein bestimmender Faktor für das tägliche Leben wird, kann es sein, dass es zu guter Letzt, wie viele andere Hobbys, auch Geld kostet. Immobilieninvestments sind hier bei gesondert zu nennen.
Aufgrund von hohen, nicht aktivierbaren Einmalaufwendungen und verkürzten Abschreibungsmöglichkeiten ist es tatsächlich möglich, die persönliche Steuerlast ein wenig zu verschieben. Somit können einmalig Verluste generiert werden, die dann der Einkommensteuer gegengerechnet werden und zu einer Steuerrückzahlung führen. Dieser Verlust muss über einen bestimmten Zeitraum wieder durch Gewinne aus Vermietung und Verpachtung ausgeglichen werden. D.h. in den Folgejahren kommt es zu stetig höheren
Steuerbelastungen. Die Finanz schenkt einem nichts, man kann sich Geld nur für einen gewissen Zeitraum ausleihen. Sollte das Immobilieninvestment schlecht laufen und ein steuerlicher Gesamtüberschuss nicht eintreten, hat man nicht nur ein schlechtes Projekt am Hals, sondern muss die erhaltenen Steuerrückzahlungen auch wieder dem Finanzamt rückerstatten. Es tritt der Fall der Liebhaberei ein. Somit wären wir wieder beim „Hobby“. Der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines Immobilieninvestments muss immer die kaufmännische Sinnhaftigkeit sein. Wenn die Möglichkeit, Verluste zu machen, im Vordergrund steht, dann besteht in der Regel auch immer eine guteWahrscheinlichkeit, dass diese steuerlichen Verlustzuweisungen zu echten Verlusten werden. Die Gier nach Steuerrückzahlungen treibt viele Anleger in unrentable und schlechte Investments, die entweder sehr lange Laufzeiten mit geringen Renditen haben oder tatsächliche Verluste einfahren. Die steuerliche Auswirkung darf nie ein Teil der Renditeberechnung eines Immobilieninvestments sein. Unabhängig von der steuerlichen Situation des einzelnen Investors muss das Projekt ertragreich und wert beständig sein.
(Quelle: GeldMagazin)
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