Berlin - Verbraucherschützer sprechen von einer "völlig vertrackten Situation": Mehrere deutsche Lebensversicherer haben wegen des niedrigen Zinsniveaus Probleme, ihre vorgeschriebenen Finanzreserven aufzubauen - und können den Kunden im Zweifelsfall die in Aussicht gestellte Gewinnbeteiligung nicht auszahlen. Den Versicherten bleibt danach nur die Wahl, durch eine sofortige Auszahlung Einbußen in Kauf zu nehmen oder darauf zu setzen, dass sich die Branche wieder erholt.
Je länger die Niedrigzinsphase an den Kapitalmärkten anhält, desto vertrackter wird die Lage für die Lebensversicherungen. Sie sind verpflichtet, einen hohen Anteil der Versichertengelder in Staatsanleihen und anderen sicheren Wertpapieren anzulegen. Doch neue Anleihen werfen derzeit Zinsen ab, die bestenfalls knapp oberhalb der Inflationsrate liegen. Jedes Mal, wenn alte, hochverzinste Anleihen fällig werden, müssen die Versicherer das freiwerdende Geld zu Niedrigzinsen neu anlegen. Mit der Zeit sinkt somit der durchschnittliche Zins, den die Versicherung auf ihr Anlagekapital erzielt, immer weiter ab.
(Quelle: spiegel.de)
Anm.: Die (Zins-)Situation stellt sich für österreischische Lebensversicherer im Wesentlichen ebenso dar.
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