[... In den vergangenen düsteren Börsenmonaten lautete ein populärer Ratschlag im Reddit-Forum Wallstreetbets, dem Zockerreich junger Kleinanleger: Buy the dip! Ende Januar, als Experten die Inflation noch als ungefährlich abtaten und nur wenige an einen russischen Angriff auf die Ukraine glaubten, schien das eine renditeversprechende Idee zu sein. Die Kurse vieler Tech-Titel hatten erheblich an Wert eingebüßt, einige lagen mehr als achtzig Prozent unter ihren Höchstständen. Außerdem nannten erfolgreiche Fondsmanager wie Jan Beckers von Bit Capital die Börsenturbulenzen eine „klare Marktübertreibung“ und fügten hinzu, dass man jetzt so günstig einkaufen könne wie nie zuvor. Doch dann marschierten russische Truppen in die Ukraine ein, die Energiekosten stiegen massiv, die Inflation ebenso, und die amerikanische Notenbank Fed reagierte mit der höchsten Zinsanhebung seit mehr als zwanzig Jahren. Das Motto „buy the dip“ galt für risikoaffine Anleger, sofern sie überhaupt noch Geld hatten, fortan jeden Tag, weil die Kurse – unterbrochen von kurzen Erholungsphasen – fielen und fielen. Und es sieht im Moment nicht danach aus, als würde sich an der Situation demnächst etwas Grundlegendes ändern.
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Auch Russland wird sicher nach dem Ende des Krieges große Aufschwünge erleben. Insbesondere wenn Russland es schafft sein Öl und Gas nach Asien zu verkaufen. Sollte Russland sich der asiatischen Zahlungsalternative SWIFT anschließen, werden die Aufschwünge höher ausfallen.
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